Berlin, 4. Juli – Die Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben am heutigen Dienstag einen Änderungsantrag zum Gesetzentwurf der Bundesregierung für das geplante Energieeffizienzgesetz veröffentlicht. Das Gesetz ist auch beim morgigen Ausschuss für Klimaschutz und Energie Thema und soll voraussichtlich noch diese Woche im Bundestag zum Abschluss kommen.
Die unter dem Dach des eco Verbands gegründete Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen begrüßt, die auf den letzten Metern erreichten Anpassungen des Gesetzentwurfs in punkto Rechenzentren.
Dazu sagt Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen:
„Als Betreiber eines Rechenzentrums will ich Abwärme abgeben und habe auch ein Eigeninteresse daran, insbesondere neue Datacenter so energieeffizient wie möglich zu gestalten. Darum halte ich es nur für sinnvoll, dass die zuvor vorgesehene Regelung, neue Rechenzentren innerhalb eines Fünf-Kilometer-Radius von Fern- oder Nahwärmenetzen zu platzieren nun ersatzlos gestrichen wurde.
Denn auch die Nähe zu überregionalen Glasfasertrassen, einem Datendrehkreuz, Rechenzentrums-Fachkräften oder zu erneuerbaren Energien für eine nachhaltige sowie zuverlässige Stromversorgung sind grundlegend, was der vorherige Entwurf komplett außer Acht gelassen hatte. Damit hat das Parlament nun Weitsicht anstatt Kurzsicht bewiesen.
Auch die Schärfung der Ausnahmeregelung – Stichwort „Readiness“ – wird voraussichtlich helfen, den Unwägbarkeiten mit potenziellen Abwärme-Abnehmern entgegenzuwirken, ohne in Zukunft den Digitalstandort Deutschland aufgeben zu müssen. Das heißt: Rechenzentren werden von vornherein mit der Möglichkeit der Abwärme-Abgabe geplant und sind bei Bedarf in der Lage, diese mit akzeptablem, zeitlichen, technischen und kommerziellem Aufwand abzugeben.
Es gilt weiterhin: Als Rückgrat der Digitalisierung sind Rechenzentren nicht nur Teil der Lösung, um die Klimaziele zu erreichen, sondern sie bilden mittlerweile auch den wirtschaftlichen Motor Deutschlands.