Digitale Dienste sind in der aktuellen durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise der Motor, der Wirtschaft und Gesellschaft trotz staatlich verordneten Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverboten, Homeofficeregelungen und Schulschließungen überhaupt am Laufen hält. Die hierfür benötigte Rechenleistung gewährleistet das Ökosystem digitaler Infrastrukturen und hier insbesondere Rechenzentren und Cloudinfrastrukturen.
Deutschland verfügt im internationalen Vergleich über besonders sichere, zuverlässige und energieeffiziente Rechenzentren. Dennoch benötigen digitale Infrastrukturen auch Energie für ihren Betrieb und bei zunehmenden Anwendungsszenarien ist diese Tendenz steigend.
Die unter dem Dach von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. gegründete Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland fordert daher, jetzt die bisherigen Wettbewerbsnachteile für Anbieter digitaler Infrastrukturen in Deutschland zu revidieren:
„Stromkosten sind ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für Rechenzentren. Die Stromkosten sind in Deutschland teilweise viermal so hoch wie im europäischen Vergleich. Dies liegt vor allem an der sogenannten EEG-Umlagen, Abgaben und der Stromsteuer, die es in dieser Art und Höhe in anderen Ländern nicht gibt“, erklärt Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz. „Aktuell erleben wir, wie wichtig zuverlässige, sichere und souveräne digitale Infrastrukturen für die Aufrechterhaltung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland sind. Die Umlagen, Abgaben und Steuern für Rechenzentren müssen daher auf ein moderates Niveau gesenkt werden, um diesen Wettbewerbsnachteil abzumildern und international wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus muss das EEG wirtschaftlich attraktive und ökologisch wertvolle Lösungen ermöglichen“, so Waldhauser.
Waldhauser mahnt überdies, dass gerade in Zeiten der Corona-Krise und den damit verbundenen Diskussionen über Ausgangsbeschränkungen Gemeinden, Länder und Bund im Umgang mit Rechenzentrenbetreibern konsistenter handeln müssten und alle notwendigen Maßnahmen eng mit den Verantwortlichen der Wirtschaft abstimmen müssten. Hier gäbe es noch Luft nach oben zur Optimierung dieser notwendigen, behördenübergreifenden Kommunikation.