Die Mission
Das Internet ist die Grundlage für einen funktionierenden Wirtschaftsstandort Deutschland und für eine offene und freie Gesellschaft. Die Internetwirtschaft ist dabei die Schlüsselbranche und Wachstumsmotor unserer Zeit: Ihr Anteil an der Gesamtwirtschaft steigt seit Jahren kontinuierlich.
Doch während Provider und große Anbieter sozialer Plattformen häufig im Fokus von Politik und Öffentlichkeit sind, bleiben die Unternehmen, die am Anfang der Wertschöpfungskette Internet stehen – nämlich Betreiber digitaler Infrastrukturen wie Rechenzentren oder Colocation Anbieter – sowie ihre Verdienste und Herausforderungen bislang weitgehend unbekannt. Gleichwohl ist diese Branche von herausragender Bedeutung für eine gelingende digitale Transformation in Deutschland.
Garant für Zukunftsfähigkeit des Standorts
Betreiber digitaler Infrastrukturen spielen eine tragende Rolle für die digitale Leistungsfähigkeit und ökonomische Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Die Branche ist Wachstumsmotor, Innovationstreiber und Multiplikator für andere Industrien (insbesondere im Bereich Industrie 4.0) sowie Garant für Steuereinnahmen und Beschäftigung.
Um auf die Bedeutung digitaler Infrastrukturen in Deutschland aufmerksam zu machen und in einen konstruktiven Dialog mit der Politik einzutreten, haben sich unter dem Dach von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. jetzt führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen digitaler Infrastrukturen wie etwa Rechenzentrumsbetreiber, Co-Location-Anbieter, Internet Service Provider, Carrier, Cloudanbieter, Softwarehersteller und Vertreter aus der Anwendungsindustrie zu einer Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen zusammengeschlossen.
Als größter europäischer Verband der Internetwirtschaft vertritt eco über 1.000 Mitgliedsunternehmen und engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für eine zukunftsweisende Netzpolitik sowie den konstruktiven Austausch zwischen Politik und Wirtschaft.
Energieeffiziente Rechenzentren: So profitieren alle
Deutsche Rechenzentren zählen zu den energieeffizientesten weltweit – doch es gibt noch Luft nach oben. Wer in eine verbesserte Energieeffizienz investiert, profitiert gleich doppelt: Ein kleinerer Energiebedarf verringert nicht nur CO2-Emmissionen, sondern senkt gleichzeitig auch die Betriebskosten.
Digitalisierung & Nachhaltigkeit: Zahlen und Fakten
Laut Greenpeace Studie können in Deutschland mindestens 1,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart und der Pendelverkehr um etwa 10,9 Milliarden Personenkilometer reduziert werden, wenn Arbeitnehmer:innen – dank digitaler Technologien und Anwendungen – einen Tag in der Woche von zu Hause arbeiten.
Laut Uni Freiburg sparen digitale Videokonferenzen im Vergleich zu regulär stattfindenden Veranstaltungen bis zu 99,5 % CO2 ein.
Die CO2-Emissionen europäischer Rechenzentren entwickeln sich seit 2015 rückläufig. Sie benötigen heute pro Workload 12-mal weniger Energie als noch im Jahr 2010.
Durch konsequente Abwärmenutzung von Rechenzentren könnten 2030 in Frankfurt am Main – dem Sitz des weltweit größten Internetaustauschknotens – sämtliche Wohn- und Büroräume CO2 neutral geheizt werden.
Generell gilt: Der Wechsel zu professionellen Cloudcomputinganbietern spart Unternehmen bis zu 80 Prozent Strom im Vergleich zur selbstständig betriebenen lokalen Infrastruktur.
Der Mobilfunkstandard 5G überträgt die gleiche Datenmenge mit fast 80 Prozent weniger Energie als sein Vorgänger 4G. Die Datenübertragung via Glasfaserkabel benötigt rund 5-mal weniger Energie im Vergleich zu Kupferanschlüssen.
Laut des Instituts der deutschen Wirtschaft könnte allein das produzierende Gewerbe durch die Hebelwirkung der Digitalisierung bis zu 10 Mrd. Euro einsparen und gleichzeitig nachhaltig Ressourcen schonen.
Sechs Thesen zu Nachhaltigkeitspotenzialen digitaler Infrastrukturen
- Digitale Infrastrukturen sind Teil der Lösung zur Erreichung der Klimaziele: Rechenzentren, Breitbandzugänge und 5G-Netze sind eine zentrale Voraussetzung für eine ökologisch nachhaltig ausgerichtete Digitalisierung und tragen einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa bei.
- Der Umzug von firmeneigenen Serverinfrastrukturen hin zu Cloudlösungen bietet hohe Potenziale zur Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz und damit zur Verbesserung des Klimaschutzes.
- Ein schnellerer, politisch gesteuerter Kohleausstieg in Deutschland und ein gleichzeitig beschleunigter Ausbau von erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung – zum Beispiel über sogenannte Power Purchase Agreements (PPA) – werden zu einem wesentlich stärkeren und vor allem schnelleren Absinken der CO2-Emissionen bei der Nutzung digitaler Infrastrukturen führen.
- Künstliche Intelligenz ermöglicht neue und effiziente Produktentwicklung, Produktionsprozesse und Dienstleistungen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung einzelner Wertschöpfungsketten bzw. ganzer Branchen beitragen werden.
- Durch die zunehmende Digitalisierung steigt der Bedarf an Rechenzentrumskapazitäten. Die höchsten Nachhaltigkeitspotenziale bietet eine intelligente und nachhaltige Verbindung von Stadt- und Raumplanung sowie Energie- und Datennetzen – sowohl in Städten als auch im ländlichen Raum.
- Rechenzentren stellen eine wertvolle Wärmequelle dar. Werden die erforderlichen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Abwärme-Nutzung geschaffen, können Rechenzentren hierzulande mehr als 10 Terrawattstunden pro Jahr zum Wärmebedarf Deutschlands beitragen.