Nur gemeinsam können wir eine grüne Digitalisierung und Zukunft gestalten – das war der Tenor auf der diesjährigen DIGISUSTAIN im KAP Europa. Am 29. April betreute eco die Bühne „Digitale und Nachhaltige Transformation“ und begrüßte zahlreiche Akteure aus Wirtschaft und Politik, welche die nachhaltige digitale Transformation vorantreiben.
Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus eröffnete nach einer Willkommensrede des eco Geschäftsführers Alexander Rabe die Bühne mit einer Keynote und betonte darin die Nachhaltigkeitspotenziale der Digitalisierung und die signifikante Rolle digitaler Technologien für die Erreichung der Klimaziele 2030. In dem Zusammenhang unterstrich sie die Notwendigkeit einer geopolitisch resilienten Digitalisierung und starker digitaler Infrastrukturen.
Digitale Technologien und Infrastrukturen ermöglichen mehr Nachhaltigkeit
Die positiven Effekte der Digitalisierung bestätigte auch Lars Riegel von Arthur D. Little, welcher die Ergebnisse der in Kooperation mit eco und der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen entstandene Studie „Digitale Transformation für mehr Nachhaltigkeit“ vorstellte. Diese belegt, dass durch den konsequenten Einsatz von Digitalisierungshebeln in der Industrie, auf dem Land und im urbanen Raum bis 2050 Emissionseinsparungen in Höhe von 163 Megatonnen CO2 erzielt werden können, was rund 20 Prozent der für Deutschland prognostizierten Gesamtemissionen entspricht. Die Digitalisierung ist somit Teil der Lösung für mehr Nachhaltigkeit.
Grundlage für eine erfolgreiche grüne digitale Transformation ist ein effizientes Ökosystem digitaler Infrastrukturen. Mitglieder der unter dem Dach von eco gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen, Béla Waldhauser, Günter Eggers und Volker Ludwig, diskutierten in den von Sidonie Krug moderierten Panels mit Prof. Dr. Sinemus und GI (Gesellschaft für Informatik e.V.) Präsidentin Christine Regitz über die notwendigen Voraussetzungen für einen starken Digitalstandort Deutschland. Dieser benötigt effiziente und resiliente digitale Infrastrukturen, deren Grundlage Rechenzentren sind. Letztere sind intrinsisch zu maximaler Energieeffizienz und Nachhaltigkeit motiviert und streben nach stetiger Optimierung. Derzeit hemmen allerdings uneinheitliche Vorgaben auf EU- und nationaler Ebene, enorme Dokumentationspflichten sowie nur schwer umsetzbare Regulierungen die Arbeit dieser.
Da Deutschland im internationalen Vergleich mit Abstand die strengsten Energieeffizienz-Auflagen hat, entstünden zwar Leuchtturmprojekte und innovative Lösungen, unter anderem für die Nutzung von Abwärme, welche auch im Ausland Anerkennung finden. Gleichzeitig seien Rechenzentrumsbetreiber mit Überregulierung, uneinheitlichen Dokumentationspflichten und dadurch entstehenden Rechtsunsicherheiten konfrontiert. Die Bundesregierung müsse hier mehr Klarheit und Umsetzbarkeit schaffen.
Beim anschließenden Networking konnten die Teilnehmenden in den Austausch treten und sich über die Impressionen der 17 Bühnen unterhalten. Denn letztendlich braucht es viele engagierte Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um eine grüne digitale Zukunft zu gestalten. Zahlreiche Ansätze dafür gibt es bereits – das hat die diesjährige DIGISUSTAIN gezeigt.
Fotos von Stefan Höning. Alle Fotos hier.