Der Ausbau digitaler Infrastrukturen und erneuerbarer Energien sind Grundvoraussetzungen, um auch künftig CO2 mithilfe der Digitalisierung einzusparen. Das verdeutlichen nicht nur das Hybrid-Event der eco Allianz in Berlin, sondern auch eine Umfrage des Internetaustauschknotens DE-CIX.
Welche Potenziale für eine nachhaltige Wirtschaft schafft die Digitalisierung schon heute sowie in Zukunft? Und welche Rolle spielen dabei insbesondere digitale Infrastrukturen? Die Diskussionsrunde der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen mit Politik und Wirtschaft bot dazu jede Menge Gesprächsstoff. Zu dem Hybriden Talk-Format hatte die eco Allianz am 21. Juni ins Helix Hub in Berlin geladen und durfte als Gesprächspartner die Bundestagsabgeordneten Tobias Bacherle, (Bündnis 90/Die Grünen) Maximilian Funke-Kaiser (FDP) sowie Allianz-Sprecher Dr. Béla Waldhauser begrüßen.
Digitalisierung ist Teil der Lösung, um Klimaziele zu erreichen
Zu Beginn der Veranstaltung wies eco Geschäftsführer Alexander Rabe darauf hin, dass Digitalisierung schon heute Teil der Lösung für mehr Nachhaltigkeit sei und künftig noch größere Bedeutung erreichen werde. „Diese Technologien als Tools und als Mittel zur Erreichung der Klimaziele zu verstehen – das ist unsere Mission im Jahr 2022“, so Rabe.
Auch Dr. Béla Waldhauser verdeutlichte in einem kurzen Impuls, dass die Energieeffizienz von Rechenzentren in Deutschland „Quantensprünge“ in den vergangenen 20 Jahren gemacht habe und mittlerweile höchst energieeffizient sei. Doch um alle Potenziale einer nachhaltigen Digitalisierung nutzen zu können, sei die Energiewende eine grundlegende Voraussetzung: „Wir müssen es schaffen, dass wir zu 100 Prozent erneuerbaren Strom rund um die Uhr haben“, so Waldhauser weiter.
Ausbau digitaler Infrastrukturen essenziell, um noch mehr CO2 einzusparen
Zusätzlich trage die Branche mithilfe der Digitalisierung dazu bei, auch in anderen Bereichen erheblich CO2 einzusparen. Ein Beispiel liefert die Arbeit im Homeoffice: So werden laut Greenpeace mindestens 1,6 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart, wenn Arbeitnehmer:innen nur einen Tag in der Woche von zu Hause aus arbeiten.
Wie jüngst eine YouGov-Umfrage im Auftrag das Internetaustauschknotens DE-CIX ergab, scheitere dies jedoch aktuell ebenfalls noch an Netzproblemen: So kämpfen 38 Prozent der deutschen Verbraucher:innen mehrmals pro Woche oder sogar täglich mit spürbaren Verzögerungen bei der Internetznutzung. Laut Umfrage nehmen junge Erwachsene sowie Berufstätige im Homeoffice solche Verzögerungen besonders deutlich wahr.
Um solche Konnektivitätsprobleme dauerhaft zu beheben, müsse der Ausbau digitaler Infrastruktur dringend vorangetrieben werden, so der DE-CIX, 100-prozentiges Tochterunternehmen des eco Verbands und Allianz-Mitglied.
Dies entspricht nicht nur der Quintessenz des vergangenen Allianz-Talks, sondern ist auch eine politische Kernforderung der Initiative: Der Ausbau der Gigabitnetze bildet eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Digitalisierung und mehr Energieeffizienz.
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